Der Schauspieler Ludwig Hollburg liest aus dem Erzählband „Tiere“ - ein Werk von einem der bedeutendsten portugiesischen Autoren der Gegenwart.
Im Kontext zu diesen Geschichten wird Hollburgs letzte Dokumentation „LUSITANO“ - ein Film über diese berühmte portugiesische Barockpferderasse - zu sehen sein.
Der Gitarrist und Komponist Manuel Nitzsche entwickelte zu Torgas Texten eine eigenständige Komposition, die ein intellektuelles Jazz-Live-Spiegelbild zu der sehnsüchtigen, portugiesischen Fado-Musik des Lusitano Films entstehen lässt.
Emotionaler und bildhafter können Schicksale von Tieren selten erzählt werden.
Dieser Abend ist ein sehr besonderes Erlebnis aus Film, Lesung und virtuoser Gitarrenmusik.
Dauer: 60 min
Zielgruppe: ab 15 Jahre
Gage: verhandelbar
Fahrtkosten außerhalb Berlins
Benötigte Technik: Videobeamer, Scheinwerfer/Spott
Ein Schrei bitter und tiefe wie die Erde
Die Poesie hinter diesen Geschichten von Miguel Torga wird von Hollburg und Nitzsche in Erde und Fell, in Wasser und Federn verwandelt.
Das Konzept der Einheit von Musik, Stimme und Film ist, dass die Zuschauer dieses Land anfassen können und die handelnden „Viecher“ zu ihren Brüdern und Schwestern werden. Die drei Elemente bilden ein Ganzes,einen Kosmos, an dem der große, in Deutschland fast unbekannte Miguel Torga als Bote und Dolmetscher beteiligt ist.
Geschrieben wurde „BICHOS“ im Jahre 1940. Diese Geschichten sind so zeitlos wie große Kunst es eben nur sein kann und sind ein Klassiker der portugiesischen Literatur.
Es gibt vierzehn Geschichten, in denen das Mysterium des Lebens uns in seiner ganzen Pracht erscheint. Sie sind die genaue Darstellung des Lebens im Tras-os-Montes - ein Leben voll Schweiß und Tränen, das aber immer voller Freude ist, einer Lebensfreude, die nur durch Leid gerechtfertigt werden kann: die Freude des Seins in großer Gemeinschaft mit der Natur und in einer dauerhaften Vereinigung mit den Elementen.
Und die Verbindung zwischen Mensch und Tier - eine Symbiose die das gesamte Leben der Menschheit gestaltet hat.
Kurioserweise meint das Wort „Bichos“ Viecher und nicht Tiere. Und doch sind Torgas Viecher humanisierte Tiere, die, mit dem Menschen vereint, den gleichen Kampf um das Leben führen.
In Torgas Geschichten fühlen wir die Rauheit der Berge, die Kargheit des Landes im Norden Portugals und die Einsamkeit des Universums Torgas Tiere fühlen und handeln wie ein Mensch (ohne das sie vermenschlicht sind!) und werden so zu Komplizen der Zuschauer.
Freundschaft, Verrat, Liebe, Hass und Gier sind die wesentlichen Lektioen ihres Lebens.
Torgas Sprache ist einfach und vorsichtig, und eine der schönsten Ausdrucksformen der populären portugiesischen Kultur: das Vokabular der Menschen des Tras-os-Montes.